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Pressemitteilung

Die Seebrücke Altdorf - ein grüner Wahlhelferverein?

Auswertung der Fragen an die Bundestagskandidaten zeigt eindeutig tendenziöse Haltung

Die Seebrücke Altdorf hatte den Bundestagskandidaten 13 Fragenkomplexe gestellt und die Antworten sehr verkürzt und tendenziös zusammengefasst im Boten publiziert. Dabei ging es es offenbar hauptsächlich darum, den Grünen Bewerber positiv herauszustellen, weil er alle Fragen in ihrem Sinne beantwortet hatte. Unser ÖDP-Kandidat Pascal Henninger sieht sich deshalb zu folgender Richtigstellung veranlasst.

Richtigstellung

Sehr geehrte Damen und Herren,

überrascht und verwundert musste ich feststellen, dass mir in Ihrer Zeitung von der Seebrücke Altdorf unterstellt wurde, ich wolle "Asylsuchende möglichst von Deutschland fernhalten" und Integration wäre für mich "ein einseitiges "Fordern und Fördern" der Ankommenden."
Diese Auffassung kann ich nicht nachvollziehen und ich verstehe nicht, wie meine Stellungnahme zu den Fragen der Seebrücke so interpretiert werden kann. Beispielsweise hatte ich geschrieben "Europa muss seine humanitäre Pflicht ernst nehmen – das Recht auf Asyl ist ein hohes Gut, das es zu verteidigen gilt. Insbesondere mit Blick auf besonders schutzbedürftige Gruppen, wie Frauen, Kinder und Senioren, ist es wichtig, dass der Asylantrag für die EU bereits in EU-Botschaften in Drittstaaten gestellt werden kann."
Integration kann nur funktionieren, wenn sie gesamt-gesellschaftlich getragen werden kann.
Weiterhin habe ich der Seebrücke geantwortet: "Deshalb ist von Beginn an eine gute Begleitung der neuen Mitbürger durch die ausreichende Stellenbesetzung der Behörden, den Erhalt einer handlungsfähigen Asylberatung und die Unterstützung ehrenamtlicher Helferkreise notwendig. Hier darf nicht vorschnell gekürzt werden."
Was ist an diesen Forderungen einseitig?

Pascal Henninger, Bundestagskandidat der ÖDP im Wahlkreis Roth

 

Kommentar aus Sicht der Flüchtlingsarbeit

Nun ist endgültig klar geworden, dass sich die Seebrücke Altdorf als Wahlkampf-Unterstützungsverein für die Grünen versteht. Schon die Formulierung der Fragen zur Bundestagswahl war in manchen Bereichen nicht wirklich offen für alternative Ansätze. Mehrfach sollten zwei Fragen hintereinander mit nur einer Antwortmöglichkeit gelöst werden. Noch mehr zeigt die tendenziöse Zusammenfassung der Antworten, wie wenig hier wirklich eine Auseinandersetzung in der Sache gewollt ist. Dass andere Gruppen und Parteien ebenfalls ehrenwerte Ansätze, aber andere Wege haben, Geflüchteten zu helfen, das können sich die Verantwortlichen der Seebrücke offenbar nicht vorstellen. Gleichzeitig offenbart die Art der Fragen auch inhaltliche Mängel und nicht zu Ende gedachte Forderungen, die aus Sicht der Praxis sogar Nachteile für die Geflüchteten bedeuten können. Die ÖDP-Forderung nach einer Asyl-Antragstellung in Drittländern würde vor allem die Anzahl der Toten im Mittelmeer reduzieren. Man sollte meinen, dass das den Zielen der Seebrücke entgegenkommen würde.

Mit ihrer einseitigen Darstellung der Ergebnisse verbaut sich die Seebrücke Altdorf selbst Wege zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, die nicht genau auf ihrer Linie liegen. Davon aber lebt die Gemeinwesenarbeit, wenn man nicht die absolute Mehrheit der Mandatsträger hinter sich hat. Manchmal ist weniger, aber gut gemacht, mehr. Besser als grosse Ziele schlecht umgesetzt.

Walter Stadelmann, ÖDP-Kreisvorsitzender

Seit 2015 in der Flüchtlingsarbeit tätig

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