Pressemitteilung
Historische Bahnbrücken im Pegnitztal
Es ist ja grundsätzlich erfreulich, wenn eine Bürgerinitiative auf die besondere Schutzwürdigkeit des wunderschönen oberen Pegnitztals aufmerksam macht. Ob jedoch der Erhalt alter Eisenbahnbrücken aus Stahlfachwerk diesem Ziel dient, erscheint spätestens nach Schäden durch Materialermüdung fraglich. Folgendes wird anscheinend zu wenig bedacht:
Betonbrücken sind grau wie Kalksteinfelsen, fügen sich also besser in die Landschaft ein als Stahlfachwerkbrücken. Sie können schlanker gestaltet werden, behindern also weniger den Blick in die Landschaft. Sie erleichtern die Elektrifizierung (mit Einsatz leiserer Züge) durch Absenken des Bahnkörpers in sieben Tunneln. Sie dröhnen weniger unter den Zügen – besonders als Trogbrücken mit integrierten Schallschutzwänden. Natur und Mensch würden also von neuen Brücken profitieren und von der Nostalgie kann die Bahn auch nicht leben.
Denn die Brücken sind als Bahnanlagen Produktionsmittel eines Unternehmens. Darf man in einer fairen Wettbewerbswirtschaft Produktionsmittel unter Denkmalschutz stellen und so die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens mindern? Oder soll das umweltverträgliche Verkehrsystem Eisenbahn auch durch den Denkmalschutz an der seit Jahrzehnten vernachlässigten Modernisierung gehindert werden?
Für den ÖDP-Kreisvorstand:
Dieter Kuhn, Schriftführer
Walter Stadelmann, Kreisvorsitzender