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Pressemitteilung

Die Bergwacht im Dauereinsatz

„Nur 9 Ehrenamtliche?“ Die Besucher waren erstaunt, mit welch geringer Personaldecke die Bergwacht im Nürnberger Land ihre Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft abdeckt. Vor allem nachdem die zwei Vortragenden deutlich gemacht hatten, dass in den letzten Jahren durch den Outdoor-Boom auch die Einsatzzahlen seit 2018 um 80 % zulegten. Ja, die Bergwacht in der Region Frankenjura hat inzwischen fast täglich Einsätze, so dass das für die Ehrenamtlichen auch zum dienstlichen Problem werden kann. Dabei erhalten die Arbeitgeber den Verdienstausfall ersetzt, aber die Zunahme der Ausfallzeiten an den Werktagen lässt sich nicht unbegrenzt steigern. Es ist kaum zu glauben, dass die Bergwachtler bei diesem enormen ehrenamtlichen Einsatz ihre Dienstkleidung noch selbst bezahlen müssen.

Wertvolles Gespräch in guter Atmosphäre

Bereitschaftsleiter Benjamin Grund und Pressesprecher Maximilian Zeuch hatten im BRK-Lehrsaal die ÖDP-Delegation empfangen und zunächst anhand einer Präsentation in die vielfältige Arbeit der Bergwacht eingeführt. Die Region Frankenjura gehört zu den größten Einsatzgebieten in Bayern und reicht von der Altmühl bis an den Obermain. Interessenten an der Bergwacht erhalten eine 2-3-jährige Ausbildung in verschiedensten Schwerpunkten der Hilfeleistung über den Katastrophenschutz bis hin zu Aufgaben im Naturschutz. Eine der Grundvoraussetzungen ist körperliche Fitness und Skifahren. Eine Sanitätsausbildung haben alle Aktiven der Bergwacht durchlaufen, ergänzt durch spezielle Herausforderungen in unwegsamen Gelände bis hin zur Luftrettung am Hubschrauberseil. Für die einzelnen Spezialbereiche gibt es Fachberater und für die belastenden Einsätzen ein eigenes Kriseninterventionsteam. Aber alles mit einer sehr knappen Personaldecke.

Fortsetzung in der Gerätehalle

Die Bergwacht Lauf-Hersbruck hat ihre Fahrzeuge zum Teil der Gerätehalle des BRK in der Henry-Dunant-Strasse in Lauf nahe der Autobahnauffahrt Lauf-Hersbruck stehen. So unterstützen sich diese Hilfsinstitutionen gegenseitig. Die beiden Einsatzleiter konnten in der Fahrzeughalle vor allem das Einsatzfahrzeuge mit dem Kastenaufbau zeigen, mit dem die hilfsbedürftigen Bürger gerettet werden. Die Liege kann einerseits mit einem Einzelrad in unwegsamem Gelände verwendet werden, genauso wie über eine spezielle Aufhängung am Hubschrauber. Die Fahrzeuge finanziert der Freistaat Bayern und damit mehr als in anderen Bundesländern. Trotzdem bleiben noch Kosten übrig, wie z. B. Reparaturen, die die Wache selbst tragen muss.

Kosten und Perspektive

Wie kann man die Bergwacht besser unterstützen? Dies Frage kam den Mitgliedern des ÖDP-Kreisverbandes schnell in den Sinn. Kreisrat W. Stadelmann fragte nach Hilfen vom Landkreis, der dafür primär nicht zuständig ist. Einsatzleiter Grund erläuterte, dass sie mit Landrat Kroder einen guten Ansprechpartner hätten, mit dem man alle Wünsche besprechen könne. Eine weitere Möglichkeit ist eine Fördermitgliedschaft für alle Bürger. 25 € im Jahr sind wirklich keine hohe Summe und gerade für die Mountainbiker wäre das ein kleiner Dank für die hohen Einsatzzahlen der Bergwacht in ihrem Freizeitbereich. Was die Krankenkassen für die Bergung Verletzter zahlen, deckt auch nur einen Teil der Kosten. Hilfreich ist auch die Unterstützung der Bergwacht bei der Gewinnung von Nachwuchs in diesem wichtigen Ehrenamt, wie dem ÖDP-Kreisvorstand deutlich wurde. Vielleicht kann man auf Landesebene noch etwas mehr tun, um den hochengagierten Ehrenamtlichen ihren Einsatz zu erleichtern. Am Ende dankte der ÖDP-Kreisvorstand ganz herzlich für den sehr interessanten und kurzweiligen Abend, an dem alle Gäste etwas dazu gelernt und die Bergwacht neue Unterstützer gewonnen hatte.

W. Stadelmann

 

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