Pressemitteilung
ÖDP bezweifelt Sinnhaftigkeit der geplanten Autobahnausfahrt bei Schupf
Hohe Kosten, Zerstörung von Kulturlandschaften, höherer LKW-Verkehr, Aufweichung des Anbindegebots für Gewerbeansiedlungen – als Preis für eine etwas kürzere Auffahrt zur Autobahn für einige wenige Pendler ist das dem Kreisvorstand der ÖDP deutlich zu hoch.
Der Vorstand der Landkreis-ÖDP beschäftigte sich auf der jüngsten Sitzung intensiv mit der Thematik der geplanten neuen Autobahnauffahrt bei Schupf/Traunfeld. Geladen waren auch Vertreter der Bürgerinitiative, so dass ein intensiver Meinungsaustausch stattfand.
Das von Prof. Kurzak von der TU München erstellte Gutachten wurde dazu auch genauestens analysiert. Bemerkenswert fanden die Beteiligten, dass von der Anschlussstelle Alfeld täglich gerade mal vierzig Fahrzeuge die Orte Schupf, Traunfeld sowie Ober- und Unterrieden als Fahrziel angeben.
Der wenige Minuten betragende Zeitgewinn dieser wenigen Fahrzeuge würde jedoch durch irreversible Eingriffe in die Natur erkauft. Alleine das malerische Pilsachtal auf Neumarkter Seite als auch das Kainsbachtal im Nürnberger Land dürfen nach Auffassung der ÖDP nicht zerstört werden.
Zum Thema Kosten konnte die Autobahndirektion Nordbayern auf Rückfrage keinen ungefähren Kostenrahmen nennen. Die ÖDP gibt jedoch zu bedenken, dass es mit dem bloßen Bau einer Auffahrt nicht getan ist. Hinzu kommen noch der Ausbau der Kreisstraßen in den Landkreisen Nürnberger Land und Neumarkt sowie notwendige Umgehungsstraßen besonders um Schupf, da die Ortsdurchfahrt gar nicht für Schwerlastverkehr ausgelegt ist.
Noch ein weiteres Gewerbegebiet hat nach Meinung der Ökodemokraten keinen Sinn, so lange die nahegelegenen Alternativen in Altdorf, Alfeld und Lauterhofen noch nicht ausgelastet sind. Noch dazu wäre dieses Gewerbegebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum jetzigen Stand kaum zugänglich.
Besonders ärgerlich findet der Kreisvorstand, dass mit diesem Projekt wieder eine Politik von oben erfolgt. Es wird seitens der Kreistagsmehrheit argumentiert, dass eine neue Auffahrt Entwicklungsmöglichkeiten für die angrenzenden Orte biete. Jedoch scheint niemand bei den Bürgern vor Ort angefragt zu haben, ob sie wirklich die Ruhe und Lage in der Natur eintauschen wollen gegen eine Vervielfachung des Kfz- und LKW-Verkehrs und der anderen Einschränkungen. Die ÖDP sieht sich als die Partei der Bürgerdemokratie und möchte die Politik vom Kopf wieder auf die Füße stellen und durch Einbindung der Bewohner vor Ort eine echte Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger schaffen.