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Pressemitteilung

ÖDP Nürnberger Land fordert mehr Hilfen für Kinder und Jugendliche

Mit einem zweiteiligen Förderprogramm will die ÖDP die Hilfen für die Kinder und Jugendliche ausbauen, weil sie ganz klar zu den Verlierern der Pandemie zählen. Vorstandsmitglied Susanne Steinleitner hat dazu den ÖDP-Kreisrat Walter Stadelmann befragt.

Herr Stadelmann, was ist das Besondere an dem Förderprogramm der ÖDP?

Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Wenn wir jetzt nicht handeln, haben wir bald noch mehr Probleme. Zum einen geht es darum, die Krisenintervention durch den Kinderschutzbund zu halten und zu stärken. Zum Zweiten wollen wir für Kinder und Jugendliche nach der Pandemie mehr Begegnungsmöglichkeiten auch außerhalb der Familien fördern. Denn das ist wichtig für ihre emotionale und soziale Entwicklung.

Herr Stadelmann, worin geht es Ihnen im ersten Antrag?

Ganz aktuell wurde von mir ein Antrag im Kreistag eingereicht, mit einen einmaligen Betriebskosten-zuschuss bereits für das Haushaltsjahr 2022 die Krisenintervention zu stärken. Der Kinderschutzbund Nürnberg berät und begleitet in steigender Tendenz auch rat- und hilfesuchende Bürger aus dem Nürnberger Land. Ein Schwerpunkt ist die Fachberatungsstelle. Sie fördert den Schutz von Kindern und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt, z. B. mit dem Projekt „ACHTUNG GRENZE!“ Daneben erhalten auch Eltern aus dem Nürnberger Land Unterstützung in einer gewaltfreien Erziehung. Damit leistet der Kinderschutzbund durch seine Beratung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen in schwerwiegenden Krisen schon seit Jahren eine wertvolle Hilfe. Das hat sich besonders nach dem Lockdown im letzten Jahr gezeigt, als die Anfragen an die Fachberatungsstelle stark gestiegen sind. Diese wichtige Arbeit wollen wir erhalten und fördern.

Und um welchen Betrag handelt es sich, den der Landkreis aufbringen soll?

Es geht um einen Betrag von 3.000 €, der dem Kinderschutzbund weiterhelfen würde. Diese Summe ist im Verhältnis zum Gesamtvolumen der freiwilligen Leistungen sehr überschaubar und meines Erachtens machbar. Die weitere Begleitung unsere Kinder und Jugendlichen in schweren Krisen sollte nicht an solchen Beträgen scheitern, da hoffe ich auf die Unterstützung des Kreistages.

Herr Stadelmann: Sie haben bei Landrat Armin Kroder einen Antrag gestellt für ein Kinder und Jugendförderprogramm und Entwicklungskonzept. Wie sieht dieses aus und wann könnte es in Kraft treten?

Ja, ich habe einen Antrag gestellt, damit das Jugendamt ein besonderes Förderprogramm entwickelt. Kinder und Jugendliche sind seit fast zwei Jahren durch die Pandemie stark belastet und haben über Monate ihr gewohntes Umfeld im Freundeskreis verloren oder nur eingeschränkt nutzen können. Deshalb geht es mir darum, sie durch Freizeitmaßnahmen und spezielle Angebote der Begegnung zu stärken. Kinder und Jugendliche sollen wieder mehr Zeit für ihre Freunde und Altersgenossen haben. Vor allem Familien mit niedrigem Einkommen können das aber nicht selbst leisten. Deshalb braucht es Angebote, die die Schäden der Pandemie heilen helfen.

Was macht die Umsetzung der Beteiligung an finanzieller Hilfe so schwierig und wie kann ein zukünftiges Programm aussehen?

Können die Kommunen freiwillig unterstützen?

Größere Kommunen können selbst Angebote setzen, aber für kleinere Gemeinden sind solche Aktionen nicht machbar, weil die Mitarbeiter dazu fehlen. Deshalb sind übergreifende Angebote von Seiten des Landkreises hilfreich und können gut Kräfte bündeln.

Wird in der Kommune am falschen Ende gespart?

Die Pandemie bewirkt bei vielen Kommunen sinkende Gewerbesteuer-Einnahmen und erhöht den Druck zum Sparen. Weil Kinder und Jugendliche nicht so eine große Lobby haben, besteht die Gefahr, dass hier auch gespart wird. Gerade das wäre aber angesichts ihrer Bedeutung für unsere Zukunft verheerend.

Welche Auswirkungen befürchten Sie?

Es besteht die Gefahr, dass die Stundenkontingente an Jugendzentren oder für Streetworker gekürzt werden. Auch wenn das nur vorübergehend gedacht ist, könnte es länger werden. Damit würden gerade Kindern und Jugendlichen vor Ort wichtige Ansprechpartner außerhalb der Familie in kritischen Fragen fehlen. Das könnte unseren Nachwuchs – unsere Zukunft! - noch mehr in die Krise stürzen.

Wie kann Ihr Antrag unterstützt werden und wie sieht die Hilfe aus?

Mein Antrag wurde am 23.11.2021 im Jugendhilfeausschuss vorgestellt, aber es gab nur eine Stellungnahme des Jugendamtes. Die Sachdiskussion wurde zur Verkürzung der Sitzung vertagt.

In der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 24.01.2022 wird der Haushalt 2022 das Schwerpunktthema sein. Sollte der Antrag hier nicht besprochen oder beschlossen werden, ist eine Verwirklichung des Förderprogrammes im Jahr 2022 nicht mehr machbar. Es braucht also Bürger, Gruppen, Parteien, denen dieses Anliegen wichtig ist und die sich dazu äußern.

Kinder und Jugendliche brauchen gerade in diesen Zeiten besondere Förderung, nicht nur in der Schule, der Freizeit oder in den Ferien. Hilfe sollte zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht wird. An finanziellen Mitteln darf es nicht scheitern. Wenn der Antrag von Kreisrat Walter Stadelmann (ÖDP) Zuspruch findet, werden gerade die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft unterstützt.

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